Drohnen der Honigbiene

Der Drohn (fachsprachlich) bzw. die Drohne ist die männliche Honigbiene, Hummel, Wespe oder Hornisse. Alle diese staatenbildenden Arten aus der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) haben drei unterschiedliche Wesen (Morphen): Königin, Arbeiterin und Drohn. Die Drohnen dienen ausschließlich der Begattung von jungen Königinnen. Ihre Körperform ist (je nach Art) meist größer und gedrungener als die einer Arbeiterin, und die Facettenaugen sind auch meist größer und leistungsfähiger. Zudem hat der Drohn keinen Stachel und kann deshalb auch nicht stechen. Der Giftstachel von Königin und Arbeiterin hat sich entwicklungsgeschichtlich aus einem Legebohrer entwickelt und gehört damit zu den geschlechtsspezifischen Merkmalen der weiblichen Tiere.

Eine Besonderheit stellt die Entstehung der Drohnen dar. Sie entstehen aus unbefruchteten Eiern, d.h. die Königin kann bei der Eiablage kontrollieren, ob ein Ei befruchtet wird oder nicht. Die Biologen sprechen hier von haploiden Eiern (zuerst nur ein Chromosomensatz) und Parthenogenese (Jungfernzeugung).

Bei den ganzjährig staatenbildenden Honigbienen treten die Drohnen nur in der Vermehrungsphase des Bienenvolks, der Schwarmzeit, auf, etwa von April bis August, hauptsächlich aber im Mai und Juni. Zur Aufzucht werden von den Bienen größere Wabenzellen geschaffen. Bis zur Jahresmitte können in einem starken, gesunden Bienenvolk einige hundert bis tausend Drohnen vorhanden sein. Die Drohnen beteiligen sich nicht an irgendwelchen Arbeiten im Bienenstock oder am Sammeln von Pollen und Nektar. Sie sind im Gegensatz zu den Männchen solitär lebender Bienenarten nicht einmal in der Lage, Nektar aus Blüten aufzunehmen, sondern sind zu ihrer eigenen Ernährung auf den sozialen Futteraustausch (Trophallaxis) im Bienenvolk angewiesen. Nach der Geschlechtsreife fliegen sie regelmäßig aus, um nach begattungsfähigen Bienenköniginnen zu suchen.

Die Kopulation mit einer jungen Bienenkönigin findet bei einem Hochzeitsflug statt. Hierbei wird der Geschlechtsapparat (Penis) des Drohns herausgestülpt, wobei der Drohn stirbt und dann von der Königin abfällt. Drohnen von einigen Wespenarten (z.B. Hornissen) können sich dagegen mehrfach mit Königinnen paaren. Auch findet die Paarung bei den Hummeln und allen Wespenarten nicht in der Luft, sondern am Boden statt. Die Form des männlichen Geschlechtsapparats ist auch ein wesentliches artenbestimmendes Merkmal.

Ein häufig verwendeter Begriff ist die sogenannte Drohnenschlacht am Ende dieser Zeitspanne, etwa zur Sommer-Sonnenwende, bei der angeblich die Drohnen von den Bienen abgestochen werden. Tatsächlich wird den Drohnen aber nur der soziale Futteraustausch verweigert, und sie werden bereits am Flugloch abgedrängt, also nicht mehr nach ihren Ausflügen in das Bienenvolk gelassen. Es kann auch vorkommen, dass jüngere Drohnen von Bienen aus dem Bienenstock herausgezerrt werden. Die Folge davon ist, dass sie aufgrund von Nahrungsmangel schließlich nicht mehr flugfähig sind und verhungern. Häufig kann man in dieser Phase herumkrabbelnde, sterbende Drohnen beobachten.

Literatur, Quellen

• Gerhard Liebig: Einfach imkern - Leitfaden zum Bienen halten. Eigenverlag, Stuttgart 1998, Druck Tübinger Chronik, ISBN 3-9803568-6-8.

• Die Welt des Imkers, Unterseite Morphologie

• Heiko Bellmann: Bienen, Wespen, Ameisen - Hautflügler Mitteleuropas. 2. Auflage. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-09690-4.

Diese Seite wurde zuletzt am 23. April 2009 um 08:11 Uhr geändert.

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